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Bergwanderung auf dem Kröten

Stammriegen Bergwanderung in weiss-blau-weiss auf den Krönten. mehr.....

 
 
Aufstieg zur Kröntenhütte und etwas gemütlicher Abstieg zum Arnisee
Acht Stammriegler machten sich am Samstagmorgen, 22. August auf um erneut ein gemeinsames Weekend in der Bergwelt zu erleben. Diesmal planten Sämi Müller und Pipo Karrer eine Tour auf den 3107 Meter hohen Krönten in den Urner Bergen. Die Wetteraussichten waren durchzogen. Das mag die Stammriegler jedoch nicht beeindrucken. Um 09:40 Uhr trafen wir pünktlich in Erstfeld ein. Das Alpentaxi musste sich jedoch noch gedulden. Auf dem Nebengleis stand eine Krokodillokomotive mit ihrem Extrazug. Diese Abfahrt mussten wird unbedingt noch miterleben. Pipo schaffte es sogar in den Führerstand. Mit der Abfahrt des Alpentaxis in Richtung Bodenberg fing es an zu regnen. Am Ziel hiess es nun sich zu schützen. Nach kurzer Absprache entschieden wir uns für den direkten steileren Aufstieg zur Kröntenhütte.
Nass bis auf die Unterhosen trafen wir in der sehr schön ausgebauten Hütte ein. Die zahlreich angetroffenen Frösche entlang des Aufstiegs wunderten sich vermutlich warum diese Menschen es so eilig hatten in die wohlige Hüttenwärme zu gelangen. Toll, dass in der Hütte ein Trocknungsraum für alle Textilien vorhanden war. Der Nachmittag wurde mit alten Erlebnisberichten und Powernaps verbracht. Natürlich wurde dem traditionellen Jassen gefrönt. Ein Obeabematsch brachte schlussendlich die Entscheidung. Gegen Abend liess der Regen nach und die Wolken lockerten auf. Kurz grüsste sogar der Kröntengipfel zwischen den Nebelfetzen. Etwas ungewohnt für eine SAC Hütte wurde zum Znacht ein Spaghettiplausch serviert. Wir naschten in 5 verschiedenen perfekt hergerichteten Spaghettisaucen. Vorab gab es noch eine sehr gute Gemüsesuppe und einen gemischten Salat, angerichtet mit Blumenköpfen. Die Bewirtung in der Kröntenhütte kann mit manchem guten Restaurant mithalten! Wir schliefen in einem Achterzimmer und waren somit unter uns. Der Sonntagmorgen brachte dann eine Trennung der Gruppe. Sechs Gipfelstürmer, Sämi, Pippo, die beiden Andis, Röbi und Ruedi starteten um sechs Uhr zum Sturm auf den Krönten (wie es dieser Gruppe erging könnt ihr im Bericht von Röbi lesen, welcher am Ende dieses Teils beginnt). Alex und ich nahmen es etwas gemütlicher. Nach einem guten Zmorgebuffet und einem interessanten Schwatz mit dem Hüttenwart zur Geschichte dieses schönen Ortes starteten wir um 7:45 Uhr auf den Panoramaweg. Unser Ziel war die Leutschachütte über den Leidsee und hinunter zum Arnisee wo wir die sechs Gipfelstürmer wieder anzutreffen hofften. Leichte Nebelschwaden begleiteten uns auf dem abwechslungsreichen blau-weiss markierten Weg. Unterwegs trafen wir einen Feuersalamander und Bergziegen an. Die Schlüsselstellen sind mit Ketten und Seilen gesichert. In der Leutschachütte stärkten wir uns für den Abstieg zum Arnisee hinunter. Dabei konnten wir uns an den Blautönen des Nidersees kaum sattsehen. Das war beinahe schon kitschig. Entlang von Bergbächen durchzogenen Alpweiden stiegen wir zum Arnisee hinab. Im Reusstal grüsste die Sonne und damit genossen wir im Gasthaus Alpenblick ein feines Plättli und stillten den Durst mit Baarerbier. Wir hätten es an diesem schönen Plätzchen noch lange ausgehalten. In Intschi fuhr schon bald der Bus und somit liessen wir uns von der Seilbahn hinunterschweben. Die Gipfelstürmer lagen leider im Zeitplan zurück und so verständigten wir uns, dass wir zwei schon mal Richtung Rüti heimfuhren. Ein tolles Wochenende neigte sich dem Ende zu. Vielen herzlichen Dank an die beiden Organisatoren. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste gemeinsame Bergerlebnis.
 
Verfasst von Hanspeter Friedli
 
 
Sonntagsprogramm „Gipfelstürmer"
Die Ausschreibung liess mehrere Möglichkeiten zu, abhängig von den Wetterverhältnissen. Krönten, Zwächten, Gross-Spannort, und unzählige weitere Stöckli oder –Stock standen zur Auswahl.
Die Wetterbedingungen ermöglichten das ursprüngliche Ziel, den Kröntengipfel, in Angriff zu nehmen. Die Sonne liess sich bis in den späten Nachmittag nur sehr selten blicken und mit Ausnahme des Gross Spannort versteckten sich die übrigen Bergspitzen im Hochnebel.
 
Die Routenbeschreibung im Detail für interessierte Wandervögel und Erlebnishungrige.
 
Kröntenhütte (1903 müM) --> Graw Stock (2453) --> Kröntenlücke (2820) --> Kröntengipfel (3107) -->
Kröntenlücke (2820) --> via Sassfirnsenke (2450) --> Sasspass (2668) --> Leutschachhütte (2209) --> Arnisee (1368)
 
 
Kurz vor 6.00 Uhr hiess es Abmarsch. Anfänglich im Lichte der Stirnlampen ging es auf guten Alpinwegen von der Kröntenhütte (1903 müM) hoch auf den Graw Stock (2453). Kurz danach Steigeisen anschnallen und auf dem Glattfirngletscher mit stetigem Anstieg auf die Kröntenlücke (2820). Steigeisen demontieren, Anseilgurt anziehen und weiter im Fels Richtung Krönten bis kurz vor dem Gipfel die eigentliche Kletterpartie begann. Pipo voraus, verschwand links um den Gipfel und fixierte die Sicherungseile. Bekannt von der letztjährigen Tour hiess es: Chasch choo!! Mit etwas mulmigen Gefühl folgte der Schreiberling dem Seil ins Ungewisse. Zum Glück war es leicht neblig sodass der Tiefblick nicht allzu beängstigend war. Krönten (3107) Gratulation!!! Die Müllerschen Rücksäcke erstaunen mich jedes Mal. Sämi findet nebst Verpflegung, Kleidung, Steigeisen, und sonstigem Platz für X Meter Bergseil,
Ruedi zaubert einen 7dl Wein (Flasche) und Trinkbecher (alle ganz) aus dem Rucksack. So kamen wir in den Genuss eines guten Tropfen Gipfelweins. Nach einer knappen ¾ Stunde Pause, anseilen und abseilen. Das Abseilen war ein bisschen herausforderungsreicher als am Ringelspitz, gab es doch einige Ecken und Kanten zu bewältigen. Nach erfolgreichem Abseilen zurück zur Kröntenlücke (2820) und, hoppla, da steht uns die nächste Herausforderung bevor. Irgendwie müssen wir da runter in die Sasssenke. Sämi, Pipo gehen auf Erkundung. Zur Wahl steht eine Kletterpartie oder durch ein Couloir auf ein Schneefeld (Resten des Sassfirn). Die geübteren Berggänger, Pipo und Andi Weber, entschieden sich für das Schneefeld und einer rascheren Rutschpartie. Sämi geleitete den Rest durch die eher anspruchsvolle, aber kurze Kletterpartie. Jetzt nur möglichst wenig Höhe verlieren,  nochmals Steigeisen montieren um sicher einen eisigen Gletscherresten  zu passieren. Runter in die Sassfirnsenke (2450) und nachher zwangsläufig hoch auf den Sasspass (2668)!! Auf den letzten 100 Höhenmeter oder auch mehr ging es sehr steil (wie steil: Auf der 1:25’000er Karte gibt es so Höhenkurven, jeweils 10m anzeigend, ein 5mm breiter Strich überdeckt locker die letzten 10 oder mehr Höhen-meterkurven) aufwärts. Vom Sasspass auf knappen 3 km Weglänge runter zur Leutschachhütte (2209).  Beinahe leicht abfallend. Denkste, nimmt man die Lupe so findet man auf der 25’000er Karte, oder einfacher auf dem Handy oder Tablett vergrössert, viele viele Punkte!!! Das sind die Hinterlassenschaften der Gletscher oder Bergabbrüche. Also ein Gewirr von wild durcheinander geworfenen Steinblöcken. Das kostet Substanz und dem Schreiberling einige unschöne Worte.
Dann endlich die Leutschachhütte und der Beginn der weiss-roten Wegmarkierungen. Aber mit sauren Beinen waren die letzten, teilweise ruppigen 900 Höhenmeter recht anstrengend. Endziel Arnisee (1368), mit 2 Std. Verspätung auf die Marschtabelle. Somit keine Spur mehr von Alex und Hanspeter. Der Schreiberling kommt in die Jahre. Die letzten 700 Höhenmeter runter nach Intschi bewältigen wir mit der Seilbahn. Gott, oder Sämi sei Dank. Aber, einhellige Meinung der Tourteilnehmer: Super Tour, super Erlebnis, aber kein 2. Mal. Ein Dankeschön an Sämi und Pipo für diesen Erlebnistag.
 
 
Verfasst von Röbi Schäppi