Stammriegenreise 2018
Reisli in die schöne Innerschweiz
13 Mann, jeder mit einem 1dl Becher ausgerüstet. Und 13 mal gute Laune. So treffen wir uns am Sonntagmorgen am Bahnhof Rüti. Die meisten von uns gut ausgeschlafen, ein paar wenige, welche dem Aussehen nach wohl lieber noch etwas geschlafen hätten. Nächte können manchmal extrem kurz sein, besonders in der Zeit der Oktoberfeste. Aber was soll‘s, die Sonne lacht vom Himmel und wir freuen uns auf den Ausflug, welcher Sämi für uns organisiert hat.
Die Bahn bringt uns nach Rapperswil, wo wir den Zürichsee über die 2001 erstellte Holzbrücke nach Hurden überqueren. Aber wie schon die Pilger, welche die alte Brücke um 1500 vor unserer Zeitrechnung benutzt haben, überkommt auch uns in etwa der Hälfte bereits etwas Müdigkeit. Um uns mit einem Zwetschgengrappa zu stärken schalten wir einen ersten Marschhalt ein. Diejenigen, welche letzte Nacht keine Zeit zum Schlafen hatten, lassen diesen Kelch aber weise an sich vorbeigehen. So geniessen wir die herbstliche Morgenruhe, welche nur hie und da von verschwitzten und nach neuen Rekorden jagenden Joggern unterbrochen wird. Auch der italienische Fischer, welcher von einem 1.20m langen Hecht träumt, packt irgendwann zusammen und radelt nach Hause. Wir aber sind frisch gestärkt und erreichen nach wenigen Minuten die Haltestelle Hurden. Von dort nehmen wir die Bahn nach Pfäffikon und via Thalwil nach Zug.
Am Schiffshafen wartet bereits die MS Rigi auf uns, welche uns in 1 ½ Stunden nach Arth bringen wird. Die Mannschaft begrüsst alle Gäste und lässt es sich nicht nehmen, die Stammriege des TV Rüti speziell willkommen zu heissen. Während der Fahrt geniessen wir ein feines Gulasch Stroganoff mit Spätzli, begleitet von einem Quölli oder einem Jeninser Roten. Der Kapitän gibt sich etliche Mühe, uns etwas aufzuschlauen. Wer von uns wusste denn schon, dass Peter von Hertenstein in der Gemeinde Buonas 1506 die Päpstliche Schweizergarde gründete? Vielleicht kann der eine oder andere mit diesem Wissen bei Gelegenheit ja seine Frau beeindrucken. In Arth verlassen wir das Schiff und gehen zu Fuss zum Bahnhof Arth-Goldau. Von dort bringt uns die Bahn nach Einsiedeln, nicht ins Kloster, wie einige befürchteten, sondern zu einer Besichtigung der Sprungschanzen.
Franz, ein begeisterter Simi Anhänger, erzählt uns allerlei Wissenswertes über das Skispringen und Skifliegen. Wer weiss noch den Unterschied? Eben. Die vier Schanzen bilden das wichtigste Trainingszentrum für das Skispringen in der Schweiz. Eine davon ist benannt nach Simon Amman, dem bekanntesten Skispringer hierzulande. Franz bringt uns einiges bei. So wissen wir jetzt, was die Abkürzungen HS und K bedeuten, dass die Tischhöhe bei der HS 117 (K105) Schanze 2.30m beträgt und dass Simi, wenn er oben auf dem Bänkli sitzt und über sein Leben nach dem Sprung sinniert, einen Ruhepuls von 160 hat. Käme er regelmässig zu uns ins Turnen, würde er mit Erstaunen feststellen, dass in sitzender Position ein Puls von etwa 80 reicht, um das Überleben zu sichern.
Nach gemütlichem Spaziergang zurück zum Bahnhof Einsiedeln nehmen wir den Zug nach Hause. Als weiteres Highlight des Tages öffnet Sämi seinen Wundertütenrucksack und zaubert kalte Plättli und gekühlten Weissen hervor. Dazu fällt die passende Aussage „Äntli wieder emal e richtigi Turnfahrt!“ An dieser Stelle sei Sämi für die tadellose Organisation unseres Ausfluges herzlich gedankt!
Zurück in Rüti genehmigen wir uns im Divus noch einen Schlummi. Ob die letzten noch am Sonntag oder erst am Montag den Weg nach Hause unter die Füsse nahmen, ist nicht schlüssig belegt.
Einmal im Bett sind aber sicher alle sofort in einen verdienten Tiefschlaf gesunken.