Hütte einrichten Herbst 2018

Bei angenehmem Herbstwetter warte ich mit Rucksack und Arbeitskleidung am Freitagabend um 19:00 an der neuen Talstation der Stoosbahn auf unsere Bau- und Einrichttruppe, die mich mit Allrad-Toyota und Anhänger zur Metzghütte hinauf mitnimmt. Die Fahrt dauert 45 Minuten, geht es doch von 550m auf 1540m hinauf. Oben wartet schon ein Empfangskommitée und sogleich geht es nach der Begrüssung ans ausladen, suchen, finden und einsortieren diverser Güter und Lebensmittel, die wir zum Abendessen brauchen. Der Halter für die Appenzeller Flasche spielt uns einen Streich und hatte sich an einen unmöglichen Ort verirrt. Ein Hilferuf kommt aus der Toilette, WC-Papier ist zu Ende und keines mehr auffindbar in der Hütte. Und beim Promillezimmer fehlt die Türfalle. Ein währschaftes Abendessen im Eintopf stopft unsere hungrigen Bäuche, und nach ein bis zwei Flaschen Bier sind die meisten von uns bettreif, ist doch morgen schon um 08:00 Tagwache. Wir sind nun 11 Helferinnen und Helfer, bereit für alle Fälle.

Wirklich um 08:00 sind die ersten von uns in der Küche anzutreffen. Es ist ein goldiger Herbstmorgen, und schön warm. Ich habe viel zu warmes Kleiderzeugs mitgenommen. Nach dem ausgiebigen Frühstück geht es beim ersten Team an den Vorbau aufstellen, das zweite Team ist auf dem Heuboden oben und gibt die Bretter und Elemente nach unten, dabei leistet der Kran wertvolle Dienste. Die Küchenmannschaft ist schon voll im Element, ordnet Gläser und Geschirr, bringt alle Küchengeräte in Stellung und räumt die Kästen ein. In den Zimmern müssen die Matratzen überzogen und Wolldecken verteilt werden, wo Barbara tätig ist. Um 10:00 erreicht der Trupp von Ramon mit dem Pinzgauer die Hütte, und Charlie kommt mit dem Anhänger voll Holz. Die Leute laden sogleich Spaltmaschine und Motorsäge aus und beginnen zu wirken. An zwei Spaltstöcken werden Holzstücke mit der Axt zerkleinert. Das gespaltene Holz wird mit dem Kran auf den Heuboden gehoben, dabei sind auch unsere jüngsten Helfer engagiert. Die Holzbank von der Stube muss repariert werden, Marc und Tom sind da Spezialisten. Charlie schleift alle Küchenmesser. Rivi macht mit dem Staubsauger Ordnung. Die zwei Fotobilder vom Vorraum werden repariert, und Marcel, Dani und Ursi bereiten eine feine Suppe mit Würstchen für die Mittagsmahlzeit zu. Alle andern sind beim Holzspalten oder Vorbau montieren und einrichten beschäftigt. Wir sind nun 20 Helferinnen und Helfer. Am späteren Nachmittag ist beinahe schon alles erledigt, man setzt sich so nach und nach in die Liegestühle und beobachtet die Masse von Ausflüglern oben auf dem Grat zwischen Fronalpstock und Klingenstock.

Ich verabschiede mich bei Sonnenuntergang und wandere gemütlich und alleine, zufrieden und mit schönen Erinnerungen beladen, der Stoosbahn entgegen. Alle andern geniessen ein feines Abendessen in gemütlicher Runde und verlassen anderntags die Alp schon um die Mittagszeit. Allen Helferinnen und Helfern gehört ein herzliches Dankeschön!

Werni Holzgang