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Stammriegenreise 2021

Stammriegenreise zum Eisstockclub am Bachtel

Für unsere 2021er Stammriegen Reise ist Petrus in Sonnenlaune. Nur via Radio lässt er verlauten, dass damit ab morgen Schluss sei und er gedenke, den Furka-, Grimsel- und Nufenenpass mit einer Wintersperre zu belegen. So treffen sich am frühen Morgen alle Stammriegler bei Alex, mit «fahrtüchtigem» Velo, Badehose, Tüechli, und guter Laune, wie er per WhatsApp verlauten liess. Eine Rundfahrt wird uns heute an verschiedene Orte führen. In der Morgenfrische fahren wir durch den Rütiwald zum Garten Center Meier. Dort erwartet uns gemäss Wikipedia eine Mahlzeit aus Komponenten des Frühstücks und des Mittagessens, kurz ein Brunch. Köstlich, es hat einfach alles was das Herz, das Auge und der Magen begehrt. Wir geniessen die ersten warmen Sonnenstrahlen auf der Dachterrasse und stärken uns für die kommenden Abenteuer des heutigen Tages. Bald heisst es aufbrechen zu wortwörtlich neuen Ufern, an die Ufer des Egelsees. Nach diesem spätmorgendlichen Kraftakt auf den meist antiquierten Velos haben wir uns eine weitere Stärkung verdient. Ein edler Quittenschnaps wird entzapft, rinnt durch neun Kehlen und entfaltet sein himmlisches Aroma. Ein Hoch auf die vorausschauenden Händler, welche schon im Altertum an uns Stammriegler gedacht haben und die Quitte aus dem Nahen Osten über das alte Rom nach Europa brachten! Obwohl die Sonne inzwischen eine angenehme, spätsommerliche Wärme ausstrahlt, haben die mitgebrachten Badehosen Mühe, alle von der Möglichkeit eines letzten Sommerbades zu überzeugen. Eine verschwindend kleine Fraktion der Anhänger von Daunenjacken geht in die Opposition und geniesst stattdessen ein erstes Bier. Die meisten aber nehmen die Gelegenheit war und stürzen sich mit teilweise waghalsigen Sprüngen ins kühle Nass. Auf den Volleyball Feldern herrscht währenddessen Hochbetrieb, da sind die Samstagmorgen-Volley-Profis am Werk. Um die Mittagszeit werden diese müde und so übernehmen wir eines der Felder. Bei den Profis wird getuschelt, als sie uns spielen sehen. Sie erblassen vor Neid, als sie unsere Sixpacks sehen und die teils stuntartigen Smashes, mit denen sich die beiden Teams duellieren. Und während die Profis ihren Wasserhaushalt mit - eben Wasser - wieder ins Lot bringen, genehmigen wir uns eine Runde Bier. Jetzt holt uns wieder der Ernst des Lebens ein und wir radeln via einen Pit-Stop im Rotenstein nach Hinwil. Dort hat der Eisstockclub am Bachtel seine Anlage. Auch hier treffen wir wieder auf Profis, welche uns in die Regeln und verwirrende Zählweise dieser Randsportart (O-Ton Website des Clubs) einführen. Im Prinzip geht es darum, dass jedes der beiden Teams versucht, möglichst viele Stöcke möglichst nahe an die Daube zu bringen. Kleiner Exkurs für Laien: die Daube ist keine Taube, sondern eben, eine Daube, ein überdimensionierter Puck mit einem Loch in der Mitte. So einfach es tönen mag, dieses Spiel hat es in sich. Ich erinnere mich an eine Situation, bei welcher das erste Team alle Stöcke verschossen hatte und die Gegenspieler nur noch ihre Stöcke im leeren Zielfeld platzieren mussten. Ein leeres Feld, notabene, etwa so gross wie ein Hubschrauberlandeplatz. Kann man da fehlgehen? Man kann. Kein einziger Stock kommt im Zielfeld zu stehen. Es bleibt uns nichts anderes übrig als eine Runde Bier zu trinken und die Teams neu auszulosen. Das anwesende Team vom Eisstockclub ist aber nicht nur sportlich, sondern auch kulinarisch auf der Höhe. Wir werden gourmetmässig bewirtet mit Steaks, Salaten, Kaffee und Kuchen. Wir spielen noch mehrere «6 Kehren» und werden mit der Zeit tatsächlich immer besser. Sagen wir es mal so: Glück und Zufall tragen ihren Teil zu diesem Lernprozess bei. Und jetzt, wo nehmen wir den Schlummi? Das Gartenrestaurant des Schweizerhofs taucht zur rechten Zeit auf unserem Heimweg auf. Eine letzte Runde in der Wärme der untergehenden Sonne, welche gemeinsam mit uns diesen Tag beschliesst. Eine letzte Runde? Nein! Ein kleines Grüppchen unbeugsamer Stammriegler gibt sich noch nicht geschlagen. Auf dem eigens eingerichteten Chat für diesen Tag konnte nachgelesen werden, wie beschwerlich ihr Nachhauseweg war, weil mehrere Schenken am Wege lagen, an denen es kein Vorbeikommen gab.

Zum Schluss ein grosses Dankeschön an Alex, welcher diesen erfolgreichen Tag mit viel Engagement für uns organisiert hat. Ein weiteres Danke geht an die Spender der einen oder anderen Runde, welche an diesem sonnigen Tag einer drohenden Dehydration entgegengewirkt hat.

Hans Jörg Burkhard